Management by Horsepower

Wann sind Ihnen eigentlich das letzte Mal „Die Pferde durchgegangen?“ 


Das ist bei mir noch gar nicht so lange her, doch bevor ich in dieses Thema vertiefend einsteige, befrage ich vorab das allwissende Internet: Was bedeutet diese Formulierung eigentlich im Ursprung? „Wenn einem das Pferd durchgeht, droht der absolute Kontrollverlust“, so heißt es dort. Und interessant ist hierbei zu wissen, daß es meist die Angst ist, die ein Pferd dazu führt, die Flucht zu ergreifen. Nun gut … . 


Bis zu meiner ersten intensiveren Begegnung mit einem Pferd auf dem Friesengestüt Black Pearl in Penig, war mir klar, daß es nicht unbedingt mit dem Reiter zu tun hat, wenn so ein Pferd durchgeht. Ausgiebig „geschult“ durch unzählige Westernfilme, war es für mich vornehmlich eine bösartig züngelnde Schlange, die das Pferd verschreckte und damit die wilde Flucht desselbigen einleitete, natürlich erst nachdem es sich vorher noch von seinem Reiter, als unnötigen Ballast, getrennt hatte. Um es vorweg zu nehmen, ganz so dramatisch wie filmreif war es bei mir dann aber doch nicht. 


So stand ich also wie ein kleiner Schuljunge zur Einschulung (ohne Schultüte), leicht nervös und schwer beeindruckt, neben diesem Friesen. Friesen sind nicht nur schön schwarz und haben neben einer wilden Mähne auch noch „Püschel“ an den Hufen, nein, sie sind auch verdammt groß! 
Ein Austausch auf Augenhöhe kommt daher bei weitem nicht in Frage und alles andere Imponiergehabe, wie z.B. der bekannte „John Wayne-Gang“, wirkt vergleichsweise lächerlich.  

So versuchte ich dann nach kurzer Einweisung von Ilona Pfreundtner, ihres Zeichens die Gestüts- und Seminarleiterin des Friesengestüts, meine erste geführte Runde „im Ring“, also auf dem Trainingsplatz. Blickkontakt, ein zierlicher Weidenast, meine Position zum Pferd und meine Stimme waren meine einzigen Steuerungsinstrumente. 


Und so führte mich das Pferd die erste Runde erst einmal schön „Gassi“, innerlich sicher amüsiert über meine Unsicherheit. Es paßte anfangs bei mir so fast gar nichts und erst nach einigen Korrekturen, nahm Herr Friese mich dann auch endlich mal zur Kenntnis und begann mich zu „verstehen“. So drehten wir dann unsere Runden und fanden mehr und mehr „zueinander“.

 

Im Anschluß bekam ich eine Analyse von Frau Pfreundtner über mein persönliches „Führungsverhalten“ und die entsprechende Reaktion des Pferdes. 

Die daraus abgeleiteten Erkenntnisse, die mich als Persönlichkeit im Privaten wie auch als Führungskraft betrafen, verblüfften mich sehr! Pferde verstehen Klarheit, selbstbewusste Abgrenzung und Konsequenz als Sicherheit und vermögen diese unmittelbar wahrzunehmen. Sie wissen schnell, ob es sich lohnt zu folgen und sich somit führen zu lassen, oder nicht. 

So entsteht u. a. Angst und somit einhergehend die Flucht, wenn klar wird, daß es keine Führung bzw. Glaubwürdigkeit im Handeln gibt. Eine mangelnde Abgrenzung stellt die Führungsrolle generell in Frage und „Druck“ bewegt gar nichts, im Gegenteil. 

Ich war zutiefst beeindruckt über diese großartige Möglichkeit der Selbstreflektion via Spiegelung des Friesen, in Verbindung mit den wertschätzenden, einfühlsamen und sehr treffenden Analysen von Frau Pfreundtner.    


Schnell war uns klar, daß wir ein spezielles Führungskräfte- / Teamtraining gemeinsam entwickeln wollten. So schufen wir ein Tagesseminar, in dem durch praktische Übungen mit dem Pferd und dem daraus resultierenden Transfer der gewonnenen Erkenntnisse und Eindrücke in den beruflichen wie privaten Alltag, ein erheblicher Mehrwert für Kursteilnehmer geschaffen werden kann. Ein Seminar, in dem auch der Spaß in dem besonderen Umfeld des Friesengestüt definitiv nicht zu kurz kommt. 

Neben den gewonnenen Erkenntnissen darf man einfach „sein“, sich schmutzig machen, im Dreck „toben“ oder die Seele auch mal baumeln lassen. 


Das wir richtig lagen, zeigt mittlerweile das große Interesse an unserem Tagesseminar. Von professionellen Sportvereinen über Klein- und Mittelständische Unternehmen bis hin zu Konzernen, nutzen und profitieren die Teilnehmer von diesem einmaligen wie besonderen Trainingsprogramm!


Sind Sie neugierig geworden und wollen sich auch einmal von einem Pferd spiegeln lassen?


Sprechen Sie mich gerne an … denn PS machen nicht nur unter der Motorhaube einen Sinn ;)